Gläser mit erster Honigernte wurden an der Schule versteigert

Schüler haben viel Ahnung von Tuten und Quaken

Lehrer Randalf Plücker weiht Conrad (v. l.), Sophia, Julius, Maximilian, Lennard und Ilias in die Geheimnisse der Imkerei ein.

Rund 1700 bis 1800 Menschen – Lernende, Lehrende und sonstige Mitarbeiter – gehen derzeit tagtäglich in der Carl-Friedrich-Gauß-Schule ein und aus.  Doch in Wahrheit ist die Zahl der Köpfe, die auf dem Gelände der Hemminger KGS herumschwirren, viel größer. Randalf Plücker, Leiter der Bienen-AG, schätzt die Zahl der Insekten, die sich neben der Türmchenschule auf drei Völker verteilen, auf rund 120.000. Derzeit kümmern sich sechs Jungen aus dem 6. Jahrgang und ein Mädchen aus dem 5. Jahrgang gemeinsam mit dem 41-jährigen Deutsch- und Sportlehrer um die Bienen; jeden Mittwochnachmittag vertiefen sich Conrad, Julius, Maximilian, Lennard, Ilias, Felix und Sophia in Theorie und Praxis der Imkerei. Die Bürgerstiftung Hemmingen (BSH) hat die Arbeitsgemeinschaft jüngst mit einer Summe von 995 Euro unterstützt, hat die Kosten für den Ankauf diverser gebrauchter Imkerei-Utensilien – darunter Bienenkästen, Imkerjacke, Fachbücher und Honiggläser – sowie einen kompletten Bienenschwarm übernommen.

Imkeranzüge schützen vor Bienenstich

Beim Einfüllen des Zuckersirups in Gläser brauchen Maximilian und Sophia eine ruhige Hand.

Die sieben jungen AG-Mitglieder lernen seit Sommer 2022, wie man die Bienen – im Austausch gegen ihren Honig – regelmäßig mit frischem Zuckersirup versorgt. Randalf Plücker erklärt den Kindern die Funktionsweise von Honigschleuder, Verdampfer und Refraktometer oder weiht sie in die Geheimnisse des Tutens und Quakens von Bienen ein. Gänzlich unerwünschte Bekanntschaft mit den Tierchen hat bislang nur Sechstklässler Lennard gemacht: Bienen eines Volkes, das sich noch nicht in dem geschützten Gartenareal neben der Türmchenschule eingelebt hatte, griffen ihn auf weite Entfernung an, stachen ihn sechsmal in einen Unterschenkel. Doch hielt das den Jungen nicht davon ab, weiter an der AG teilzunehmen, und weil jetzt alle Schüler während der Arbeit an den Bienenkästen Imkeranzüge tragen, kann so etwas auch nicht wieder passieren.

Die schützende Montur bewahrt die AG-Mitglieder vor unerwünschten Kontakten mit den Tieren.

50 bis 60 Kilogramm Ertrag pro Jahr, sagt der AG-Leiter, seien derzeit wohl realistisch. Die ersten zwanzig 250-Gramm-Gläser mit wohlschmeckendem Honig aus eigener Ernte hat er jüngst unter KGS-Lehrerinnen und Lehrern versteigert, sie erlösten Preise zwischen 5 und 28 Euro. Das Geld fließt in die Ausweitung der Schul-Imkerei, langfristig möchte Randalf Plücker den Bienenbestand auf sechs Völker aufstocken. Zudem kündigte Schulleiter Gregor Ceylan bereits im Vorjahr an, dass sich die Carl-Friedrich-Gauß-Schule erneut um eine Auszeichnung als Umweltschule bewerben wolle – und hier dürfte dann auch die Bienen-AG eine wichtige Rolle spielen.

 

 

Bienenfleißig arbeiten die Insekten am gewünschten Produkt – Honig aus Hemmingen.
Zweimal 250 Gramm Honig aus Gesamtschul-Produktion – die ersten Gläser wurden im Lehrerkollegium versteigert.
Auch eine Honigschleuder gehört inzwischen zum Inventar der Arbeitsgemeinschaft.
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