Fünf Tage Austausch im Bildungshaus
In Frühjahr und Frühsommer 2023 war es wieder einmal so weit: Vier 9. Klassen des Realschul- und Hauptschulzweigs der KGS Hemmingen nahmen – gestaffelt – in Goslar an einem fünftägigen Seminar zur vertiefenden Berufsorientierung teil. Wichtige Fragen waren: Wo sind meine Stärken und Schwächen? Können mir meine Hobbys Fingerzeige auf meinen künftigen beruflichen Werdegang geben? Wie stelle ich mir das Arbeitsleben vor, was möchte ich verdienen, und wie realistisch sind meine Vorstellungen? Die Bürgerstiftung Hemmingen unterstützt dieses Mentorenprojekt, das traditionell im Bildungshaus Zeppelin & Steinberg in Goslar stattfindet, seit vielen Jahren. Vorstandsmitglied Susanne Bauer stattete der Klasse 9R3 Ende Juni einen Besuch ab, um einen persönlichen Eindruck von dieser Fortbildung zu gewinnen – und war beeindruckt.
16 Schülerinnen und Schüler waren gefordert, sich selbst auf den Prüfstand zu stellen und zentrale Fragen von Jugendlichen dieses Alters zu beantworten: Was will ich einmal werden, wie stelle ich mir meine berufliche Zukunft vor – oder ist noch alles völlig nebulös? Begleitet wurde die 9R3 in Goslar von den KGS-Lehrkräften Johanna Ahrbecker und Hans-Jürgen Ebeling, als eingespielte Teamleiter hielten Torsten Daseking (Leiter des Bildungshauses) und Bernd Stasch (pädagogischer Mitarbeiter und Ausbildungslotse der Hemminger Gesamtschule) die Fäden in der Hand. Auch externe Referenten standen den Jugendlichen Rede und Antwort.
Etliche der Schülerinnen und Schüler der 9R3, das stellte sich schnell heraus, haben bereits Praktika gemacht und verdienen bei Aushilfsjobs – etwa als Hundesitter oder im Hotel – bei Stundenlöhnen zwischen 5 und 12 Euro erstes kleines Geld. Und so mancher weiß nun zumindest schon, was er später einmal nicht machen will. Gut verdienen aber, Spaß an der Arbeit haben, die freien Wochenenden genießen und viel Zeit für die Familie haben – solche Wünsche hegen die meisten. Hier bemühten sich Torsten Daseking und Bernd Stasch, die Jugendlichen behutsam mit den Realitäten des Berufslebens vertraut zu machen. Teambildungs-Übungen trugen dazu bei, den jungen Leuten den Wert von Zuhören und gemeinsamem Handeln nahezubringen, eine Unterrichtseinheit mit dem Titel „Wie teuer ist das Leben?“ sollte ihnen verdeutlichen, welche Ausgaben man als Erwachsener zu stemmen hat.
Unterstützt wird das seit 2010 existierende Berufsorientierungs-Projekt der KGS von der Bundesagentur für Arbeit. Die Bürgerstiftung Hemmingen gibt jedes Jahr 3000 Euro dazu, außerdem müssen die Schülerinnen und Schüler jeweils 200 Euro selbst beisteuern. Susanne Bauer von der Bürgerstiftung ist sich sicher, dass dies gut angelegtes Geld ist: „Bei den Seminaren in Goslar bekommen die Jugendlichen auch viele konkrete Tipps zu weiteren Praktika oder zu spannenden Ausbildungsgängen und gewinnen ganz neue Einblicke in verschiedenartige Berufe – das ist eine Menge wert.“